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Gesundheit aus dem Kaffee (Pro und contra)

Kategorie: Frauenheilkunde » Forum Wechseljahre

30.06.2006 | 01:17 Uhr

Gesundheit aus dem Kaffee


Das Lieblingsgetränk der Deutschen ist und bleibt der Bohnenkaffee. Für Millionen Menschen ist er eine Art Lebenselixier. Manche brauchen ihn, um am Morgen in Schwung zu kommen, andere wiederum müssen nach dem Mittagessen ihren Kaffee haben, damit sie nicht müde werden. Aber immer wieder hört man, dass Kaffee eine gesundheitliche Belastung für den Organismus darstelle. Oder kann man etwa den Meldungen glauben, die uns von erstaunlichen gesundheitsfördernden Wirkungen des Kaffees berichten?

Der Genuss
Kaffee zählt zu den Genüssen des Lebens. Und auch das Genießen ist ein wertvoller, nicht zu unterschätzender Beitrag für unsere seelische und körperliche Gesundheit. Bohnenkaffee – in Maßen getrunken – stellt keine Gefahr für die Gesundheit dar. Ein gesunder Mensch kann be-ruhigt zwei bis vier Tassen Kaffee pro Tag genießen, wobei es zweifelsohne sinnvoll ist, ab und zu auch eine Kaffeepause einzulegen. Vier Tassen Kaffee enthalten 350 Milligramm Koffein. Trotzdem ist Folgendes zu beachten:



Regelmäßiger Kaffeegenuss führt rasch zu einem Gewöhnungseffekt. Dann kann Koffein-Entzug zu Unwohlsein und Kopfschmerzen führen, die oft bis zu 24 Stunden anhalten.

Große Mengen Koffein führen zu verstärkter Nervosität, innerer Unruhe und damit verbunden zu einem Abbau der Konzentrationsfähigkeit und zu verminderter Leistungsfähigkeit.

10 Gramm Koffein können für den Menschen tödlich sein. Das sind 125 Tassen am Tag.



Die Wirkung



Die anregende Wirkung des Kaffees ist auf seinen Koffein-Gehalt zurückzuführen. In geringen Mengen ist dieser Stoff konzentrationsfördernd, hilft kurzfristig Müdigkeit zu überwinden und kann die Leistung steigern. Koffein hat eine anregende Wirkung auf das Atem-, Kreislauf- und Zentralnervensystem. Es erweitert die Herzkranzgefäße und erhöht die Herzfrequenz. Das zeigt sich bereits nach dem Genuss einer Tasse Kaffee mit etwa 60 bis 120 Milligramm Koffein. Dies wird durch eine nachfolgende Tasse nicht gesteigert.

Die anregende Wirkung des Koffeins hängt auch vom Körpergewicht und von der Füllung des Magens ab. Bei einem schlanken Menschen mit leerem Magen ist die Konzentration viel höher als bei einem Übergewichtigen mit vollem Magen.

Die anregende Wirkung des Kaffees tritt meist erst nach 20 Minuten ein.

Zucker im Kaffee verzögert die Aufnahme des Koffeins vom Magen-Darm-Trakt ins Blut. Sonst wird Koffein rasch aufgenommen. Binnen 20 bis 60 Minuten steigt die Konzentration im Blut auf ihren Höchstwert und bleibt sechs bis zwölf Stunden messbar.



Kaffee ist besser als sein Ruf



Er steigert die geistige Leistungsfähigkeit für kurze Zeit. Das ist darauf zurückzuführen, dass Kaffee die Adenosin-Rezeptoren blockiert, die müde machen und den Schlaf fördern. Außerdem wird das Gehirn besser durchblutet. Wer allerdings zuviel Kaffee trinkt, bei dem schlägt die Wirkung sehr leicht in Nervosität, Schlaflosigkeit und Herzklopfen um. Die aufputschende Wirkung kann meist erst binnen vier Stunden abgebaut werden.

Er macht bei vielen Menschen Lust auf Liebe. Er kann depressive Stimmungen vertreiben.

Er kann das Risiko für Darmkrebs und für Magengeschwüre senken.

Kopfschmerzen können gelindert werden. Alles aber nur vor dem Hintergrund: Niemals mehr als vier Tassen pro Tag!

Beim Abbau von Koffein im Körper entsteht 8-Oxocoffein. Diese Substanz ist ein besonders wirksamer Radikalfänger mit starker antioxidativer Wirkung zum Schutz unserer Zellen.

Die Kaffeesäure – ein Bioaktivstoff, ein sekundärer Pflanzenstoff – senkt das Krebsrisiko und schützt vor Umweltschadstoffen.

Kaffee liefert den Mineralstoff Kalium und das Vitamin Niacin für gesunde Schleimhäute und gute Nerven. Mit vier Tassen deckt man den Tagesbedarf an Niacin.

Koffein und die im Kaffee enthaltenen Stoffe Chlorogensäure, Nikotinsäure und Trigonellin töten Streptokokken ab und bremsen daher die Bildung von Plaque und Karies. Allerdings ist Kaffee kein Ersatz für das Zähneputzen.

Kaffee hat eine vorbeugende Wirkung auf Diabetes, weil er einen Einfluss auf den Kohlehydrat-Stoffwechsel hat und weil im Kaffee Kalium und Magnesium enthalten sind. Kaffeegenuss senkt daher vermutlich das Risiko für Diabetes Typ 2. Diese Wirkung fällt allerdings weg bei Übergewicht, Bewegungsmangel, Rauchen, bei hohem Zuckerkonsum und Diabetes in der Familie.




Die schädlichen Folgen
Bohnenkaffee enthält außer Koffein noch weitere Stoffe, die den menschlichen Organismus beeinflussen. Zwei davon sind Cafestol und Kahweol. Diese beiden Substanzen verändern vor allem den Fettstoffwechsel der Leber. Dadurch steigt sowohl der schädliche Anteil des Cholesterins, das sogenannte böse LDL-Cholesterin, als auch der nicht minder gefährliche Homocystein-Spiegel. Und hohe LDL-Werte sind bekanntlich ein Risikofaktor für Adernverkalkung und Herz- und Kreislauferkrankungen. Andererseits scheinen diese beiden Substanzen vor Dickdarm- und Leberkrebs zu schützen.

Sowohl Cafestol als auch Kahweol dringen ungehindert durch die Siebe aller handelsüblichen Kaffee- und Espresso-Maschinen. Im feinporigen Papierfilz der Kaffeefilter jedoch bleiben die beiden Substanzen zurück. Es kommt also darauf an, wie man den Bohnenkaffee zubereitet:



Wer täglich fünf bis sechs Tassen starken Kaffee trinkt, der mit Filter zubereitet wurde, weist nur eine minimale oder keine Erhöhung des Cholesterinspiegels auf.

Wer allerdings den Kaffee aus einer Maschine ohne Filter trinkt, etwa einen Espresso, der weist eine Erhöhung des Cholesterinspiegels um etwa 10 Prozent und mehr auf.

Instantkaffee enthält Cafestol und Kahweol nur in minimalen Spuren und kann bedenkenlos getrunken werden.



Lange Zeit wurde Koffein als Risikofaktor für Bluthochdruck angesehen. In Maßen genossen wird Kaffee aber auch bei Bluthochdruck nicht generell verboten. Ein Kaffee-Verbot gilt eventuell für Personen, die sonst nie Kaffee trinken und ihn plötzlich konsumieren. Der Blutdruckanstieg beträgt etwa 10 bis 20 mmHg.

Bei etwa drei Tassen Bohnenkaffee am Tag wird ein bestehender Bluthochdruck nicht negativ beeinflusst. Das kann man erst ab fünf Tassen beobachten. Es wird aber keine BlutdruckKrankheit ausgelöst. Allerdings hebt der Kaffeegenuss kurzfristig den Blutdruck an. Das müs-sen Risiko-Patienten beachten. Jeder muss selbst genau beobachten, ob und wie viel Kaffee er verträgt. Wer viel Stress hat und viel raucht, der sollte nicht auch noch unentwegt Kaffee trinken.

Die Verträglichkeit



Wer Kaffee verträglicher machen möchte, sollte nicht Milch, sondern Kaffeesahne beigeben. Koffein kann nämlich nur ab einem gewissen Fettgehalt entschärft werden.

Magen- und nervenverträglicher wird Kaffee, wenn man bei der Zubereitung – wie unsere Großmütter – Feigen-, Zichorien- oder Malzkaffee beigibt. Das ist aber natürlich Geschmacksache.

Wichtig zu wissen: Die im Kaffee enthaltenen Röststoffe können den Magen reizen. Milchkaffee verweilt länger im Magen als schwarzer, was dazu führt, dass die Röststoffe längere Zeit negativ auf die Magenschleimhäute einwirken können.


Schönen Tag Molly

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Bisherige Antworten
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30.06.2006, 01:56 Uhr
Antwort

Hallo Molly,
wusste gar nicht, dass es so viel Interessantes über Kaffee zu berichten gibt.
Ich weiß nur: mir schmeckt er und so ein bis 2 Taßchen pro Tag gönne ich mir! Bei dem Wetter am liebsten als Eiskaffee.

Da ich mittlerweile nicht mehr so gut schlafe, habe ich mich für die coffeinfreie Variante entschieden. Habe früher immer die älteren Damen belächelt, die ihren Kaffee Haag wollten.
Jetzt gehöre ich selbst dazu :-(
Lg, Fragende

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30.06.2006, 02:07 Uhr
Antwort

Hallo Fragende,


mittlerweile bin ich auch auf reizarm, magenfreundlich umgestiegen.

Aber mein 2 Tässchen morgens brauch ich auch.

LG Molly

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30.06.2006, 02:24 Uhr
Antwort

Hallo Molly, :))

danke für diesen ausführlichen Bericht über mein Lieblingsgetränk. Habe ich mir gleich kopiert. Also brauch ich gar nicht auf meinen heißgeliebten Kaffee verzichten. Soviel trinke ich auch gar nicht mehr, ca. 2-3 Becher am Tag.
Die Entzugserscheinungen kann ich nur bestätigen. Ich habe früher des öfteren Gallenentzündungen gehabt und gemeint, ich müsse dann den Kaffee sein lassen. Ich kann nur eins sagen, die Kopfschmerzen waren weitaus schlimmer als die Gallenkolliken. Deshalb hab ich ihn weitergetrunken und es hatte kaum Auswirkungen auf die Galle.

Dir auch noch einen schönen Tag!
Liebe Grüße
Meggy

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20.08.2018, 17:18 Uhr
Antwort

Top! Bohnenkaffee ist echt klasse und ich könnte nicht mehr ohne...


LG :-)

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