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Macumar und was ich essen darf

Kategorie: Herz-Kreislauf » Forum Allgemeine Herz- und Kreislaufbeschwerden

13.05.2004 | 03:29 Uhr

Hallo
Hab mal eine Frage,nehme seit fast 10 Jahren Macumar,doch in letzter Zeit ist mein Qickwert immer so hoch,ich weiß ja auch das ich kein Vitamin K zu mir nehmen darf......gibt es nicht eine Liste wo ich Information bekomme was ich alles nicht essen darf?
zb.wusste ich nicht das ich kein Spargel essen darf..
Biite um Hilfe
vielen dank im voraus
lg.Angelika

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17.03.2005, 07:13 Uhr
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Patienteninformation zur Vitamin-K- Ernährung bei blutverdünnender Therapie
Infotext der Praxis Dr.Mauersberg/ Dr.Wald, Wiesbaden-Biebrich, 07-2001/5-2003 1/2
Zur Ernährung bei Blutverdünnung mit Vitamin-KAntagonisten
wie z.B. Marcumar®, Marcoumar®,
Falithrom®, Marcuphen v ct®, Phenpro Ratiopharm®:
Stellungnahme der Deutsche Gesellschaft für
Ernährung (DGE) in ‚DGE- aktuell 10/98‘ vom
02.06.1998:
Beeinträchtigen Vitamin K-reiche Lebensmittel die
Wirkung bestimmter Medikamente?
Darf ich jetzt keinen Spinat und kein Kohlgemüse
mehr essen?, fragen viele Personen, die mit
blutgerinnungshemmenden Medikamenten (Antikoagulanzien
wie z.B. Marcumar®, Marcoumar®
Falithrom®, Marcuphen v ct®, Phenpro Ratiopharm®)
behandelt werden.
Diese Personengruppe wird immer wieder durch
veraltete Diätempfehlungen verunsichert, die den
Verzehr von grünem Blattgemüse oder Kohlsorten
verbieten. Grüne Gemüsesorten haben einen hohen
Gehalt an Vitamin K. Das fettlösliche Vitamin ist für
die Bildung von Blutgerinnungsfaktoren in der Leber
mitverantwortlich. Deshalb gilt Vitamin K als
Gegenspieler von Antikoagulanzien wie
beispielsweise Macumar. Vielfach wird der Verzehr
von Gemüse insbesondere von Vitamin K- reichem
Gemüse eingeschränkt.
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V. (DGE)
weist darauf hin, daß keine besondere Diät bei der
Einnahme von Blutgerinnungshemmern erforderlich
ist. Der Verzicht auf Vitamin K-reiche Lebensmittel
wie Leber, Spinat und Kohlgemüse ist unnötig. Die
Ernährung sollte abwechslungsreich und vollwertig
sein. Die DGE empfiehlt, jeden Tag zwei Portionen
Gemüse zu essen, eine Portion als Rohkost und eine
gegart.
Typische Einsatzbereiche von Blutgerinnungshemmern
(Antikoagulanzien) sind z.B. die
Vorbeugung oder Behandlung eines Herzinfarktes
und Schlaganfalls sowie nach Einsatz einer
künstlichen Herzklappe. Die Blutplättchen sollen nicht
zu stark verklumpen, da es sonst zu
lebensgefährlichen Komplikationen kommen kann.
Da Vitamin K wichtig für die Bildung von
Blutgerinnungsfaktoren in der Leber ist, meiden viele
Patienten Vitamin K-reiche Lebensmittel.
Untersuchungen zeigen aber, daß selbst größere
Mengen an Vitamin K-reichen Lebensmitteln (z.B.
500 g Spinat) die Blutgerinnung gemessen am
Quickwert/ INR nur unwesentlich beeinflussen, sagt
Prof. Dr. Heinrich Kasper, Präsidiumsmitglied der
DGE. Eine Vitamin K-arme Ernährung ist deshalb
nicht erforderlich und wäre auch nur schwer
umzusetzen, da kaum kontrollierbar ist, welche
Mengen des Vitamins im Darm aufgenommen
werden. Beeinflussende Faktoren sind dabei die
Menge an Fett im Essen, die Ausschüttung von
Gallenflüssigkeit und die Aktivität des fettspaltenden
Bauchspeicheldrüsenenzyms. Außerdem produzieren
unsere Darmbakterien Vitamin K, wobei unklar ist, ob
der Mensch dieses nutzt. Die Angaben des Vitamin
K-Gehaltes in Lebensmitteltabellen sind darüber
hinaus sehr unterschiedlich. Eine genaue
Berechnung des Vitamin-K-Gehaltes eines
Speiseplanes hat deshalb kaum Aussagekraft. Die
DGE warnt daher vor extremer Ernährung und
einseitigen Diäten.
Die DGE rät Personen, die Blutgerinnungshemmer
einnehmen:
• Essen Sie abwechslungsreich und vielseitig,
aber nicht zuviel.
• Getreideprodukte, Kartoffeln, Gemüse und
Obst sollten im Mittelpunkt Ihrer Ernährung
stehen, tierische Lebensmittel als Ergänzung
dienen. Essen Sie täglich etwa mindestens 2
Portionen (250 - 300 g Obst), 1 Portion (200
g) gegartes und 1 Portion (100 g) rohes
Gemüse sowie 1 Portion Salat (75 g). Dabei
ist es unerheblich, wieviel Vitamin K das
Gemüse enthält.
• Sparen Sie beim Verbrauch von Fett, Zucker
und Salz.
• Trinken Sie das Richtige - mindestens 1,5
Liter pro Tag. Geeignet sind z. B. Mineralwasser,
Saftschorlen und ungesüßte
Früchtetees.
• Garen Sie kurz mit wenig Wasser und Fett.
(© 1998 Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V.)
*
Aufgrund vermehrter Anfragen nehmen wir das
freundliche Angebot einer Kollegin gerne an, das
Antwortschreiben der pharmazeutischen Firma
Hoffmann-La-Roche auszugsweise an dieser Stelle
bekanntzugeben:
Es ist nicht notwendig, daß die unter Marcumar®
stehenden Patienten alle Vitamin-K-haltigen Speisen
ängstlich meiden. Zweckmäßig ist eine normale
Mischkost in nicht zu großen Mengen und ohne
extreme Bevorzugung oder Vernachlässigung
bestimmter Speisen. Wir raten davon ab, ohne
ärztliches Anraten eigenmächtig sogenannte
Obsttage/ Rohkosttage o.ä. einzulegen.
Eine Tabelle der Vitamin-K-haltigen Nahrungsmittel
fügen wir hier bei und empfehlen, diese
Nahrungsmittel nicht im Übermaß zu genießen.
Gleiches gilt für alkoholische Getränke, zusätzlich
warnen wir vor allzu fettreichen Mahlzeiten.
Auch zahlreiche Medikamente ändern die
Blutgerinnung und damit die regelmäßig zu
bestimmenden Quickwerte: Daher warnen wir davor,
zusätzliche Arzneimittel zu Marcumar ohne
ausdrückliche Billigung des behandelnden Arztes
einzunehmen; dies gilt auch für Schmerzmittel,
Schlafmittel, Abführmittel, Grippemittel u.ä..
Wichtig sind für die unter Marcumar stehenden
Patienten eine möglichst gleichmäßige
Lebensführung und die Vermeidung körperlicher und
seelischer Stress-Situationen.
Patienteninformation zur Vitamin-K- Ernährung bei blutverdünnender Therapie
Infotext der Praxis Dr.Mauersberg/ Dr.Wald, Wiesbaden-Biebrich, 07-2001/5-2003 2/2
Vitamin-K-Gehalt ausgewählter Lebensmittel (angegeben als 5g Vitamin K pro
100 g Ware):
MILCH Rindfleisch
Muttermilch 0,48 Muskelfleisch (ohne Fett) 12,5
Kuhmilch, Rohmilch 4 Leber 74,5
- 3.5% Fett 4 Schweinefleisch
- 1,5% Fett 2 Muskelfleisch (ohne Fett) 18
- entrahmt 0,01 Leber 56
MILCHPRODUKTE UND KÄSE GEMÜSE, HÜLSENFRÜCHTE,
Joghurt aus Magermilch 0,5 PILZE
Speisequark, 40% Fett i. Tr. 60 Blumenkohl 167
- 20% Fett i. Tr. 23 Bohnen (grün, Schnittbohnen) 42,8
- mager 1,2 Broccoli 154
Erbsen (Schote u. Samen, grün) 33,4
EIER Gurken 16,1
Hühnerei (Gesamtinhalt) 47,5 Karotten 16,8
Kartoffeln 4,7
FETTE UND ÖLE Kresse (Brunnenkresse) 250
Tierische Fette und Öle Kohl (grüne Blätter von
Butter 60 Weißkohl, Grünkohl) 817
Pflanzliche Fette und Öle Kopfsalat 130
Maiskeimöl 60 Rosenkohl 275
Sonnenblumenöl 7,5 Rotkohl 24,5
Sauerkraut 61,7
FISCH Sellerie, Knolle 41
Makrele 5 Sojabohnen 39
Dorschleber 100 Sojamehl (Vollfett) 200
Spargel 39,5
FLEISCH UND GEFLÜGEL Spinat 335
Geflügel Tomaten (reif) 8
Huhn (Brathuhn) 300 Weisskohl, roh 79,5
- Herz 720 Zuckermais 3
- Leber 80 Pilze (Champignon) 14
Hammel- und Lammfleisch
Muskelfleisch (ohne Fett) < 200 OBST
Kalbfleisch Apfel 2,2
Leber 88,5 Avocado 20,3
Erdbeeren 13,5
Hagebutten 92 GETREIDE
Orangen 3,75 Hafer (Korn) 50
Bananen 0,5 Mais (Korn) 40
Pfirsich 3 Weizen (Korn) 0-20
Pflaumen 12 Weizenkeime 131
Kiwi 28,5 Weizenkleie 81,5
Der Vitamin-K-Gehalt ist
hoch, wenn er über 100 Qg/ 100 g liegt,
mittel, wenn er bei 10 -100 Qg/ 100 g liegt,
niedrig, wenn er unter 10 Qg/ 100 g liegt.
(modifiziert nach: Elmadfa, Aign, Muskat, Fritzsche:‘Die grosse GU Nährwerttabelle 2000-2001‘, Gräfe
und Unzer-Verlag, München 2000/2001 – Vergleicht man verschiedene Analysequellen, fallen zum Teil
deutlich unterschiedliche Angaben zum Vit.K-Gehalt auf. Der Grund hierfür ist wissenschaftlich nicht
eindeutig geklärt.)

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