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Biopsie bei erhöhtem PSA Wert ja oder nein?

Kategorie: Männermedizin » Expertenrat Prostatakrebs | Expertenfrage

25.06.2006 | 02:51 Uhr

Ich bin 57 Jahre alt und berufstätig. Bei einem PSA Test am 15.02.2005 wurden bei mir folgende Werte festgestellt: PSA ges. (Immulite) von 5,22 . PSA frei (CLA) 0,90 PSA Quotient 0,17.
Da das gegenüber 2001 eine Verdopplung des PSA Wertes war, sollte ich zum Urologen, den Befund abklären lassen. Durch privaten und beruflichen Stress habe ich das nicht gemacht.
Am 06.06.2006 wurde der PSA Wert erneut ermittelt. Diesmal nur PSA gesamt und zwar 5,12. Daraufhin war ich beim Urologen, der mir dringend eine Biopsie zwecks Abklärung empfiehlt. Bei Ultraschall von außen stellte er eine altersbedingte Vergrößerung der Prostata fest. Da aufgrund des engen Schließmuskels kein Abtasten möglich war, eine Biopsie unter diesen Bedingungen unter Vollnarkose erfolgens soll und letztendlich eine Eingriff mit Entzündungsrisiko und anderen Risiken darstellt, bei der mir im Vorfeld offen gesagt etwas mulmig wird, möchte ich gerne wissen, ob es noch andere schonendere Möglichkeiten der Verifizierung des PSA Tests gibt und was sie als erfahrene Spezialisten mir empfehlen. Meine Internetrecherchen brachten sehr widersprüchliche Angaben zur Bedeutung des PSA Wertes und von Gremzwerten..
Ergänzend sei noch bemerkt, dass ich seit 2001 Linopril gegen hohen Blutdrck nehme, und seit 2000 jährlich ca. 700 km Fahrrad fahre.
Beschwerden im Zusammenhang mit Wasserlassen habe ich keine, wenn man von gewissen Erektionsstörungen absieht, die aber definitiv erst aufgetreten sind, seit ich das Medikament gegen Bluthochdruck nehme.
Da mich die Problematik und das für und wieder im Gegensatz zu meiner ansonsten recht ausgeglichenen psychischen Konstitution doch psychisch sehr belastet, wäre ich ihnen für eine Rat dankbar, zumal ich seit unseren Umzug aus Dresden nach Hofheim neben einem praktischen Arzt und jetzt den Urologen keinen alternativen medizinischen Ansprechpartner kenne.
Dazu kommt, das die Beratungsaufwände bei Kassenpazienten, selbst bei freiwillig BKK Versicherten, offensichtlich normativ etwas knapp bemessen sind.
Vielen Dank im Voraus für ihren Rat
Ekkehard Vagt

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30.06.2006, 09:50 Uhr
Antwort

Sehr geehrter Herr Vagt,
vielen Dank für die Anfrage.
Die Antwort ist etwas schwierig: Ein PSA von über 5 ng/ml ist prinzipiell verdächtig für das Vorliegen eines Prostatakarzinoms. Es sollte dann eine Kontrolle erfolgen. Bei Bestätigung oder Anstieg wird eine Stanzbiopsie der Prostata empfohlen. Jeder Patient muß vorher über die Folgen (bei möglichen Nachweis eines Prostatakarzinoms) aufgeklärt und beraten werden. Zur Stanzmethode gibt es leider keine besseren Alternativen.
Bei Ihnen kommt hinzu, dass sich der Wert innerhalb eines Jahres (2/2005 – 6/2006) nicht verändert hat. Das sollte mit berücksichtigt werden: Nachkontrolle vor Entscheidung.
Der PSA ist kein idealer Marker, aber der Beste der zur Verfügung steht. Durch Ihn werden die meisten Prostatakarzinome im Frühstadium entdeckt. Die Patienten sollte entsprechend beraten (Stärken und Schwächen des PSA) werden.
Mit freundlichen Grüßen
Michael Lein

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