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so viele Knoten die verunsichern

Kategorie: Frauenheilkunde » Expertenrat Brustkrebs | Expertenfrage

13.02.2017 | 13:56 Uhr

Hallo,
da ich in diesem Forum bisher immer sehr gute Ratschläge bekommen habe, möchte ich mich heute erneut mit einem Anliegen an Sie wenden.

Ich bin 47 Jahre und bereits mitten in den Wechseljahren. Meine letzte Periode hatte ich  Ende September 2016. Die üblichen Beschwerden die mit den Wechseljahren kamen, kann ich gut aushalten.

Seit ich zurück denken kann habe ich eine sehr knotige Brust. Die Ärzte sprechen von einer Mastopathie.
Insgesamt ist meine Brust zwar weicher als noch vor einigen Jahren und mein Drüsengewebe scheint nicht mehr ganz so dicht zu sein, aber Knoten fühle ich trotzdem noch überall.
Aufgrund der vielen Knoten und Knubbel fällt es mir sehr schwer meine Brust selbst auf Auffälligkeiten zu untersuchen.
Desweiteren habe ich jeweils ein kleines Fibroadenom in beiden Brüsten.
Bei meiner ersten Mammogaphie war ich knapp über 20 Jahre jung, seit meinem 35. Lebensjahr ging es dann im 2-Jahres-Rhythmus weiter, manchmal sogar noch engmaschiger, falls nach einer Routinemammographie nochmal was nachkontrolliert werden musste.
Somit kam ich bisher schon auf zahlreiche Mammographien, obwohl ich vom Alter eigentlich noch nicht in die übliche Screening-Gruppe zähle.
Zusätzlich bekomme ich 2x im Jahr bei meiner Frauenarztpraxis ein Brustultraschall.
Auch bei einem Brust-MRT war ich schon 2x. Einmal, weil ich einen leicht vergrößerten Lymphknoten seitlich der Brust ertastet habe und ein weiteres mal auf eigene Kosten, da mich die MRT-Kontrolle sehr überzeugt hat. Man kann damit wohl auch schon sehr kleine Krebsknoten aufspüren und ich kann damit die ständige Röntgenbelastung umgehen, der ich schon aufgrund der vielen Mammographien häufig ausgesetzt war. Die Kosten sind es mir wert.
Eine erneute größere Kontrolle steht nun wieder in diesem Jahr im Mai/Juni an.

Zur Zeit schmerzen meine Brüste wieder vermehrt, was bei mir dazu führt, dass ich ständig meine Brust abtaste. Natürlich habe ich das Gefühl immer neue Knötchen zu finden, bei denen ich mir einbilde, dass sie vorher noch nicht dagewesen waren. Ich bin mir auch unsicher, was die Beweglichkeit mancher Knubbel und Knoten betrifft, vor allem wenn diese sehr tief liegen. Vielleicht sind es aber auch nur ganz normale Brustdrüsen, die ich beim Abtasten spüre, da ja bei dem MRT, den Mammographien und den Sonos außer den beiden Fibroadenomen nichts Auffälliges gefunden wurde.
Dennoch bin ich permanent unsicher. Meine Krebsangst wird aktuell noch dadurch geschürt, da um mich herum immer mehr befreundete junge Frauen an Brustkrebs erkranken.

Mir ist bewusst, dass ich Glück habe, dass meine Brust sehr engmaschig kontrolliert wird.
Doch ich frage mich immer wieder, ob diese engmaschige Kontrolle ausreicht, um eventl. einen bösartigen Knoten so rechtzeitig zu finden, damit ich wirklich eine 100%ige Heilungschance habe oder bestenfalls sogar um eine gefürchtete Chemotherapie herum kommen würde.
Immer wieder höre ich von Frauen mit sehr aggressivem und sehr schnell wachsendem Brustkrebs, die selbst mit einer sehr engmaschigen Kontrolle keine Chance gehabt hätten, dass nicht schon Lymphknoten befallen gewesen wären. Das lässt mich dann um so mehr zweifeln.

Ich frage mich, was ich für mich tun kann, damit ich auch wirklich alles  rechtzeitig abfangen kann ohne gleich hysterisch zu wirken.
Ich habe bedenken, dass mich meine FÄ für verrückt hält, wenn ich jeden Monat mit einem gefühlt neu gefundenen Knoten zu ihr komme, der nur eine Brustdrüse ist.
Ich denke, dass sie mir mit den halbjährlichen Ultraschallkontrollen doch schon sehr entgegen kommt und ich mit ihr sicherlich mehr Glück habe, als so manch andere Frau mit Mastopathie. Sie hat für mich und meiner Brustkrebsangst sehr viel Verständnis, was ich auch nicht ausnutzen möchte. Trotzdem bleiben diese permanenten Sorgen und erschweren mir mein Leben.

Auf der anderen Seite ist meine Wachsamkeit sicherlich auch nicht ganz unbegründet, da Mastopathie und auch die Fibroadenome doch ein regelmäßigen Kontrolle bedürfen.

Nun meine Fragen:
1. Was würden sie mir empfehlen?
2. Ist mein Kontrollrhythmus (2x jährlich Sono, alle 2 Jahre Brust-MRT bei dem ich die Kosten gerne selbst übernehme) engmaschig genug, um auch aggressive Brustkrebsarten rechtzeitig aufzuspüren?
3. Was kann ich noch für mich tun? Eine Selbstuntersuchung durch Abtasten ist wie bereits erwähnt immer sehr schwer, da ich immer und überall viele Knoten und Knubbel in allen Größen in meiner Brust ertasten kann.
4. Wie fühlt sich denn ein auffälliger Knoten an? Spürt man das sofort, weil er sich einfach anderes anfühlt als die üblichen Brustdrüsen und Knötchen bei einer Mastopathie? Eventl. wie ein harte, runde Erbse oder ein harter runder Stecknadelkopf zwischen vielen weichen Knubbel?

Ich habe vor vielen Jahren auch schon einmal an einem Kurs von Mamma-Care teilgenommen, um ein besseres Gefühl für auffällige Knötchen zu bekommen. Viel hat mir das allerdings nicht gebracht. Denn diese Knötchen die in diesem Brustmodel eingearbeitet sind, habe ich genau so in meiner Brust, nur viel zahlreicher und überall.
Normale Bristdrüsen waren in dieser Modellbrust nicht eingearbeitet, so dass man ein Gefühl für den gewissen Unterschied erkennen konnte.
Mir ist auch nicht klar, wie fest man wirklich seine Brust abtasten soll.
Mache ich das so wie meine FÄ, dann spüre ich nichts und meine Brust ist ganz weich.
Drücke ich aber etwas fester und gehe in die Tiefe, finde ich einen Knubbel neben dem anderen in allen unterschiedlichen Größen.

Für mich ist es sehr wichtig im Vorfeld alles Mögliche tun zu können, damit auch der noch so kleinste Brustkrebs aufgestöbert werden kann. Gleichzeitig will ich aber auch nicht hysterisch erscheinen, zumal es mir auch nicht leicht fällt zu Vorsorgetermine zu gehen. Die Angst dass was gefunden wird ist sehr belastend für mich und beschäftigt mich schon Wochen vorher im Vorfeld.
Warum ausgerechnet die Brustkrebs-Angst mich so aufwühlt, weiß ich nicht. Vielleicht liegt es daran, dass ich in den vergangenen Jahren bei sehr vielen meiner Freundinnen und Bekannten in meinem näheren Umfeld diesen Leidensweg hautnah miterlebt habe.
Alle waren sie viel jünger, als das typische Brustkrebsalter.
Keine von ihnen war annähernd so alt, um am normalen Screening teil zu nehmen. Das hat mich doch sehr erschreckt und stutzig gemacht.

Ich bedanke mich bereits im Voraus für ihre Ratschläge.

Liebe Grüße
Fannie

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Bisherige Antworten
Lifeline Gesundheitsteam
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15.02.2017, 19:09 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo Fannie,

die Kontrollhäufigkeit ist sicherlich gut. Leider muss gesagt werden, dass es eine 100%-ige Sicherheit in der Medizin schlicht nicht gibt. Vielleicht würde Ihnen jemand helfen, schlicht mit der Angst besser umgehen zu können. Beim selbstständigen Abtasten, welches empfohlen wird, sollen nur Knoten ertastet werden. Die genaue Untersuchung sollte ein Arzt vornehmen. 

WIr hoffen, wir konnten Ihnen weiterhelfen - Ihr Lifeline Gesundheitsteam

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