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Nach Mandel-OP ständig Probleme mit den Bronchien (Hustenreiz)

Kategorie: Infektionen » Expertenrat Bronchitis/Husten | Expertenfrage

20.09.2015 | 14:00 Uhr

Lieber Dr. Barczok,

 

ich (m, 26 Jahre, normalerweise sehr sportlich) hatte am 29.07.2015 eine TE (Gaumen) aufgrund einer chronischen Mandelentzündung.  Ca. 3 Wochen nach der OP war alles soweit verheilt. Vor ca. 2 Wochen bekam ich nun eine Grippe mit Husten und grünem Sputum. Alles war verschleimt. Seit ca. 1,5 Wochen ist der grüne Schleim mithilfe von Antiobiotikum wieder weg, der Hustenreiz/Husten ist allerdings immer noch da und will nicht weggehen. Besonders auffällig ist dabei, dass der Hustenreiz erst kommt, sobald ich in Bewegung bin bzw. auch manchmal unabhängig davon. Nachts habe ich dieses Problem allerdings überhaupt nicht (schlafe durch).

Ich wurde bereits von einem Arzt "abgehört". Die Lunge scheint frei, und so fühlt es sich auch an. Es ist nur der Hustenreiz, der mir zu schaffen macht.

 

Ich habe schon oft gehört, dass man die erste Zeit nach der Mandel-Op oft krank wird und alles eine Etage tiefer geht, da die Mandeln ja nicht mehr da sind. Stimmt das? Was kann ich gegen den Husten tun? 

 

Bei mir wurde auch ein starker Vitamin B6-Mangel festgestellt. Das Immunsystem soll dann extrem geschwächt sein?

 

Rückwirkend betrachtend bin ich jetzt ca. seit einem Jahr ständig krank. Ich möchte unbedingt mein Immunsystem wieder aufbauen/herstellen. Mit gesunder Ernährung alleine werde ich das nicht hinbekommen. Gibt es hierfür Medikamente, die Sie mir empfehlen können? Ich habe mir eigenständig auch schon Vitamin B12 1500 mikrogramm 2x wöchentlich gespritzt (ins Fettgewebe), da auch hier ein Mangel (Homocystein erhöht und Holotranscobalamin zu niedrig) vorlag. Meine Müdigkeit ist schon besser geworden. Eine Injektion des Vitamin B6 steht noch aus, da ich mir das selbst nicht sptitzen kann (intramuskulär).

 

Glauben Sie, dass der Vitaminmangel großen Einfluß auf das Immunsystem hat und dass wenn man diese Ursache behebt, eine rasche Besserung des Wohlbefinden herbeigeführt wird?

 

Ich freue mich, von Ihnen zu lesen. Lieben Gruß

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Bisherige Antworten
Experte-Barczok
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21.09.2015, 00:15 Uhr
Antwort von Experte-Barczok

Hallo,

die Symptome, die Sie beschreiben, sprechen am ehesten für einen Virusinfekt, der möglicherweise in der Tat aufgrund der gerade durchgemachten Operation besonders lange und intensiv verläuft. Dass dabei der Husten besonders lange anhält und oft quälend empfunden wird, lässt sich durch Medikamente kaum beeinflussen. Wirksam sind letztendlich allenfalls Hustenblocker, die aber andererseits die natürliche Müllentsorgung der Bronchien ungünstig beeinflussen können. Auch was den vermuteten Immunmangel anbetrifft, gibt es eine Vielzahl von sehr fundierten Untersuchungen, die zeigen, dass es bei normaler Ernährung in unseren Breiten kaum möglich ist, einen relevanten Vitaminmangel zu entwickeln. Vitamin B6 und auch Vitamin B12 sind dabei keine völlig unproblematischen Medikamente, so das ich schon überrascht bin, dass sie sich selbst Vitamin B12 spritzen. Ich würde ihn stattdessen lieber empfehlen, unter Kontrolle des Hausarztes zu bleiben, die hoffentlich noch anstehenden schönen Herbsttage zu nutzen für Sport und gesunde Ernährung und vom unkontrollierten Einsatz von Vitaminpräparaten eher Abstand zu nehmen. Sollte der Husten weiter problematisch bleiben, wäre darüber hinaus zu überlegen, ob eine Röntgenaufnahme der Lunge notwendig werden könnte.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Barczok

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21.09.2015, 08:23 Uhr
Kommentar

Guten Morgen und vielen Dank für Ihre Antwort.

Ich würde gerne mal etwas ausholen, Sie haben da etwas in mir ungewollt ausgelöst:

Nun ja, der Mangel ist da und muss auch behandelt werden.

Meines Erachtens gibt es heute leider viel zu wenige Ärzte, die über den Tellerrand hinausschauen. Ich habe im wahrsten Sinne eine Odyssee von Arztbesuchen hinter mir in den letzten eineinhalb Jahren. Mit dazu gehörten 3 stationäre Krankenhausaufenthalte (2x Uniklinik, 1x Psychiatrie), wo  nach umfangreicher Diagnostik (MRT von Kopf bis Fuß, etliche Röntgenaufnahmen vom Thorax in 2 Ebenen, Magen- und Darmspiegelung, SD-Szintigrafie, etliche Blutuntersuchungen uvm.) nie etwas gefunden wurde. Letzte Röntgenaufnahme (5. Aufnahme) ist jetzt 3 Monate her. Und ich habe echt die Schnauze voll von noch mehr Untersuchungen. Das sind ja auch Strahlen, denen ich mich immer wieder aussetze.

Und weil man nichts fand, unterstellte man mir, es sei psychisch! Was, wenn ich das alles mal Revue passieren lassen, eine unglaubliche Frechheit war. Ich wurde mit Antidepressiva vollgestopf, die keine Wirkung erzielten (heute wissen wir, warum) Erst vor 4 Wochen (nach 1,5 Jahren!) kam denn mal ein Arzt auf die Idee mit dem Vitaminmangel. Auch nur, weil ich darauf bestand, das testen zu lassen! Musste ich selbst zahlen (IGeL-Leistung). Und das hat sich ja nun bestätigt. Wie soll man da denn noch Vertrauen in die Ärzte haben? 

Ich weiß, man soll nicht so viel im Internet recherchieren und nachlesen, aber die Vitaminmängel können unglaubliches anrichten und bekommen von der Schulmedizin immer noch kaum Beachtung geschenkt. Warum sind  sehr viele Ärzte diesbzüglich so skpetisch? DIe Wahrscheinlickeit einen V-Mangel zu erleiden, sind, auch wenn diese in den Industrieländern nicht oft vorkommen, immer noch wahrscheinlicher, als eine schwerwiegende Erkrankung wie Krebs oder ähnliches. Aber das wird schlichtweg ignoriert. Warum nur?

Für mich waren die letzten Monate eine Qual, ja, eine große psychische Belastung, weil nichts wegweisendes gefunden wurde (was ja auch gut ist). Dennoch blieb immer diese Ungewissheit, weil man sich selbst nicht erklären konnte, wieso es einem (mir) so schlecht geht (Erschöpfungszusammenbrüche, Depressionen, Reizbarkeit, starke Konzentrationsstörungen, Kribbeln in Armen, Beinen, Händen und Füßen, schlechtere Haut, Muskelzucken überall, Schlafstörungen, ständige Infekte, ständige Müdigkeit uvm.).

Und wenn man sich ein wenig mit der Materie befasst, wrid schnell klar, dass sowas  alles durch einen "harmlosen" Vitaminmangel verursacht werden kann.

Ganzheitlich zu denken, ist auch aus Sicht der Schulmedizin nicht verkehrt und könnte vieles zum Positiven verändern.

Sorry, dass Sie  das nun "abbekommen" haben. Ich möchte Sie keineswegs persönlich angreifen, sondern hatte einfach wirklich mal das Bedürfnis, mir Luft zu verschaffen und "gehört" zu werden.

Mein Fall ist sicherlich nicht die Regel, aber eben auch kein Einzelfall.

Ich wünsche Ihnen einen guten Start in die Woche.

Freundliche Grüße

 

 

 

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21.09.2015, 10:55 Uhr
Kommentar

P.S.: Im letzten halben Jahr wurden auch zwei Lungenfunktions- sowie Allergietests durchgeführt, die ohne Befund blieben.

Experte-Barczok
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24.09.2015, 23:16 Uhr
Antwort von Experte-Barczok

Hallo,

Nachdem sie mir in den letzten beiden Beiträgen keine Fragen mehr gestellt, sondern Ihre Meinung zu Schulmedizin dargestellt haben, darf ich mich darauf beschränken, Ihnen alles Gute zu wünschen.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Barczok

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