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Brennen beim Wasserlassen – Ursachen für die Schmerzen und was hilft

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Typische Symptome für eine Blasenentzündung sind Schmerzen und Brennen beim Wasserlassen. Doch es gibt weitere Auslöser für die Beschwerden. Welche das sind, wann ärztliche Hilfe notwendig ist und wie die Symptome gelindert werden können, erfahren Sie hier.

Frau hat Schmerzen beim Wasserlassen
© Getty Images/RealPeopleGroup

Kurzübersicht: Brennen beim Wasserlassen

Definition: Die medizinische Bezeichnung für Schmerzen beim Wasserlassen ist Algurie, das Symptom fällt unter die Kategorie Miktionsbeschwerden. Dazu gehören Brennen oder Jucken beim Wasserlassen sowie Schmerzen – diese können in den gesamten Unterleib ausstrahlen.

Ursachen: Häufig liegt eine Entzündung mit Keimen wie Bakterien vor, aber auch Erkrankungen der Harnblase und Harnwege verursachen schmerzhaftes Brennen bei der Blasenentleerung.

Diagnose: Unter anderem Urinuntersuchung, Bestimmung des Restharns, Blutuntersuchung, Ultraschall oder Blasenspiegelung.

Therapie: Die geeignete Maßnahme richtet sich nach der zugrundeliegenden Ursache – helfen können beispielsweise Hausmittel wie Wärme und viel Flüssigkeit trinken, leichte Schmerzmittel sowie Antibiotika.

Artikelinhalte im Überblick:

Blasenentzündung: Was die Beschwerden lindert

Wie äußern sich die Beschwerden?

Schmerzen und Brennen beim Wasserlassen können sehr stark ausfallen. Besonders bei der Blasenentzündung (Zystitis) entsteht ein regelrechter Teufelskreis: Betroffene leiden unter häufigem, starken Harndrang – gleichzeitig sorgt das Wasserlassen für Schmerzen. Wer den Harn dann einhält, wird den Drang und vor allem die Entzündung noch weniger los.

Pro Tag produziert der Körper rund zwei Liter Urin – je nach Trinkmenge und Funktion der Nieren. Ab etwa 200 Milliliter reagieren Dehnungsrezeptoren in der Blasenwand, der Harndrang setzt ein. Manche Menschen verspüren bereits dann Schmerzen und nicht erst beim Wasserlassen. Bei anderen setzt das schmerzhafte Brennen erst zu Beginn oder zum Ende der Blasenentleerung ein. Sind die Schmerzen so stark, dass nur wenig Urin abgegeben wird, sprechen Fachleute von Harnverhalt. Oftmals leiden Betroffene auch unter Unterleibsschmerzen, bei Frauen kann der gesamte Intimbereich gereizt sein.

Ursachen für Brennen und Schmerzen beim Wasserlassen

Meistens verursacht eine Harnwegsinfektion das Brennen und Schmerzen beim Wasserlassen. Auslöser können verschiedene Erreger sein, häufig sind es Darmbakterien wie Escherichia coli, Chlamydien oder Pilze wie Candida albicans. Durch anatomische Gegebenheiten sind Frauen anfälliger für eine Blasenentzündung als Männer: Bei ihnen ist die Harnröhre kürzer, außerdem liegen Harnröhrenöffnung und Darmausgang nah beieinander – so gelangen vor allem Darmkeime leicht in die Harnröhre und von dort in die Blase. Häufig geschieht dies beim Geschlechtsverkehr.

Weitere Auslöser für die Beschwerden:

  • Geschlechtskrankheiten wie Chlamydien oder Gonorrhö (Tripper)
  • Harnröhrenentzündung (Urethritis)
  • Blasensteine oder Steine in der Harnröhre
  • verengte Harnröhre
  • Blasenkrebs
  • Harnröhrenkrebs
  • gutartiger Tumor in der Harnblase (Papillom)

Schmerzen beim Wasserlassen in der Schwangerschaft

In der Schwangerschaft ist das Risiko für eine Harnwegsinfektion wie eine Blasenentzündung noch einmal erhöht. Denn die hormonellen Veränderungen bewirken eine Erweiterung der Harnwege, Bakterien gelangen leichter in die Harnröhre. Blasenentzündungen während der Schwangerschaft sollten ärztlich abgeklärt und behandelt werden, um das Baby nicht zu gefährden.

Brennen beim Wasserlassen bei Männern

Männer bekommen zwar seltener eine Blasenentzündung, sie sollte jedoch ernst genommen werden. Denn die Harnröhre transportiert bei Männern nicht nur den Urin, sondern auch das Ejakulat. Damit können Krankheitserreger neben der Blase auch die Hoden und Nebenhoden erreichen.

Ältere Männer leiden häufiger unter einem Harnwegsinfekt sowie Prostataerkrankungen. Häufig sind es die gutartige Prostatavergrößerung (benigne Prostatahyperplasie, BPH) oder Prostataentzündung (Prostatitis). All diese Krankheitsbilder können Brennen und Schmerzen beim Wasserlassen verursachen.

Brennen beim Wasserlassen: Mögliche Ursachen

© FUNKE Digital Video

Behandlung von Schmerzen beim Wasserlassen

Das Symptom kann nach kurzer Zeit auch ohne Therapie wieder abklingen. In anderen Fällen muss das Brennen beim Wasserlassen ärztlich behandelt werden. Je nach Ursache kommen verschiedene Maßnahmen infrage:

  • In manchen Fällen muss bei einer Infektion mit Bakterien ein Antibiotikum eingenommen werden.

  • Pilzinfektionen werden in der Regel mit Antipilzmittel (Antimykotika) behandelt.

  • Bei Geschlechtskrankheiten werden je nach Erreger Antibiotika oder antivirale Medikamente, die sich gegen Viren richten, verschrieben.

  • Blasensteine können mit viel Flüssigkeit ausgeschwemmt oder durch Medikamente aufgelöst werden. Größere Steine werden mit Stoßwellen zertrümmert oder müssen chirurgisch in einer Operation entfernt werden.

Hausmittel, um die Beschwerden zu lindern

Verursacht eine unkomplizierte Blasenentzündung das Brennen beim Wasserlassen oder sind die Beschwerden nur leicht ausgeprägt, können häufig diese Hausmittel helfen:

  • Wärme (zum Beispiel eine Wärmflasche) auf dem Unterleib
  • warme Fußbäder oder ein Sitzbad in der Wanne
  • viel trinken, geeignet sind Kräutertees oder spezielle Blasentees
Nykturie: Was hilft bei nächtlichem Harndrang?

Wann ärztliche Hilfe holen?

Sind die Beschwerden stark ausgeprägt oder halten mehrere Tage an, sollten Betroffene zügig eine*n Ärztin*Arzt aufsuchen. Das gilt auch, wenn neben den Schmerzen beim Wasserlassen zusätzliche Symptome auftreten, zum Beispiel:

Hierbei handelt es sich um Anzeichen einer ernsthafteren Erkrankung, die eine fachkundige Behandlung bedarf. Erste Anlaufstelle ist die hausärztliche, gynäkologische oder urologische Praxis.

Diagnose von brennenden Schmerzen beim Wasserlassen

Mit einer Urinuntersuchung stellt der*die Arzt*Ärztin fest, ob es sich tatsächlich um eine Infektion der Harnwege oder Blasenentzündung handelt und falls ja, welche Erreger die Ursache sind. Je nach Art und Anzahl der Krankheitserreger kann ein Antibiotikum verschrieben werden.

Treten die Schmerzen mehrfach auf, werden weitere Untersuchungen durchgeführt, um die Ursache der Beschwerden zu ermitteln. Um beispielsweise Blasensteine, eine Prostatavergrößerung oder Harnröhrenverengung zu diagnostizieren, eignen sich folgende Untersuchungsmethoden:

  • Blutuntersuchung
  • Restharn in der Blase bestimmen
  • Blasenspiegelung (Zystoskopie)
  • Ultraschall
  • Röntgen
  • vaginaler Abstrich bei der Frau
  • Prostata abtasten
  • Harnröhrenabstrich beim Mann
Zehn Warnsignale im Urin
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