Kalte Füße: Ursachen und was tun?

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Viele Menschen kämpfen mit kalten Füßen – die meisten im Herbst und Winter. Doch neben niedrigen Temperaturen können auch eine mangelhafte Durchblutung oder Stress dahinterstecken. Um Folgen wie Schlafstörungen zu vermeiden, ist es wichtig, die Ursache für kalte Füße zu finden.

Kalte Füße: Das hilft!
© Getty Images/Zinkevych

Bei frostigen Außentemperaturen verengen sich die kleinen Blutgefäße in den Extremitäten, die Folge sind unter anderem kalte Füße. Solche Maßnahmen zur Wärmeregulierung sind als Körperreaktion nützlich und völlig ungefährlich. Wenn die Füße jedoch oft oder auch bei warmen Temperaturen kalt sind, lohnt sich ein genauerer Blick auf die möglichen Ursachen.

Artikelinhalte im Überblick:

Zehn Tipps gegen kalte Füße

Kalte Füße sind meist harmlos und sogar sinnvoll

Wenn es draußen sehr kalt ist, setzt der Körper einen Schutzmechanismus in Gang: Um die Kerntemperatur von etwa 37 Grad aufrechtzuerhalten, die für die reibungslose Funktion der inneren Organe nötig ist, vermindert der Körper die Durchblutung der Extremitäten. Dies geschieht über eine Verengung der Gefäße. Dadurch werden sie mit weniger Blut versorgt und es wird weniger Wärme an die Umgebung abgegeben. Der Körperkern sowie lebenswichtige Organe wie Lunge, Herz, Gehirn und Nieren werden dagegen bevorzugt mit Blut und somit mit Wärme versorgt. Kalte Füße und kalte Hände sind damit Begleiterscheinungen einer wichtigen Überlebensstrategie des Körpers.

Ursachen: Wann kalte Füße ein Warnsignal sind

Neben Kälte können auch Nässe, zu enge Schuhe und Schweißfüße zu kalten Füßen führen. Auch diese Ursachen sind harmlos und lassen sich leicht beheben. Ein Mangel am Mineralstoff Magnesium kann ebenfalls kalte Füße verursachen.

Sind die Füße jedoch auch bei wärmeren Temperaturen kalt, kann das ein Zeichen einer Erkrankung sein. In diesem Fall sollte man besser ärztliche Hilfe einholen, damit eine zugrundeliegende Erkrankung frühzeitig erkannt und behandelt werden kann.

Mögliche Ursachen für kalte Füße:

  • Schweißfüße

  • Diabetes mellitus

  • Durchblutungsstörung in den Beinen und Füßen, zum Beispiel durch die periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK), Frostbeulen oder das Raynaud-Syndrom

  • Eisenmangelanämie (Blutarmut)

  • Erkrankungen des Immunsystems

  • Fibromyalgiesyndrom

  • Funktionsstörungen der Nebennierenrinde

  • Herz- und Kreislauferkrankungen

  • Magersucht

  • Niedriger Blutdruck (Hypotonie)

  • Rauchen

  • Hormonelle Erkrankungen wie Schilddrüsenunterfunktion

  • Stress und psychische Belastungen (Angststörungen, Depression)

  • Kalte Temperaturen

  • Nässe

  • Falsches Schuhwerk und zu dünne Socken

Auch als Nebenwirkung von Medikamenten können kalte Füße auftreten. Dazu zählen:

Wieso Frauen häufiger frieren

Etwa jede fünfte Frau hat regelmäßig kalte Füße, im Winter sogar fast jede zweite. Im Gegensatz zu Männern haben Frauen haben ein dünneres Unterhautfettgewebe und weniger Muskeln, daher frösteln sie besonders leicht. Muskeln produzieren Wärme, während Fett gegen Kälte isoliert. Bei niedrigen Temperaturen stehen die Chancen für kalte Füße also von Natur aus hoch. Verstärkt wird diese Ungleichheit zwischen den Geschlechtern noch durch unterschiedliche Stoffwechselaktivitäten und hormonelle Unterschiede.

Wann sollte man wegen kalten Füßen ärztliche Hilfe suchen?

Wer häufig kalte Füße hat und das auch bei normalen Temperaturen oder im Sommer, sollte sich ärztlich untersuchen lassen. Das gilt besonders, wenn zusätzlich Beschwerden wie Schmerzen, Hautverfärbungen und -veränderungen oder Krämpfe in den Füßen auftreten. In solchen Fällen kann hinter den kalten Füßen eine Grunderkrankung stecken, die behandelt werden sollte. Dann bessern sich in der Regel auch die kalten Füße.

Wird ein Fuß plötzlich kalt, schmerzt stark und färbt sich die Haut blau oder wird blass, sollte umgehend ärztliche Hilfe gesucht werden. Es kann sich um eine Embolie oder Thrombose handeln, die sofort behandelt werden muss.

Behandlung und Tipps gegen kalte Füße

Ist eine Grunderkrankung für die kalten Füße verantwortlich, sollte diese behandelt werden. Dazu zählen vor allem Durchblutungsstörungen, Diabetes mellitus, Herz-Kreislauferkrankungen oder Nervenstörungen. Hier ist in der Regel die Hausarztpraxis die richtige Anlaufstelle, bei Bedarf erfolgt eine Überweisung an spezialisierte Arztpraxen. Wer unter psychischen Beschwerden leidet, kann sich an Psycholog*innen und Psychiater*innen wenden. Auch hier hilft die Hausarztpraxis weiter und kann an passende Stellen vermitteln.

Wenn keine Krankheit die kalten Füße verursacht, kann man selbst verschiedene Maßnahmen dagegen ergreifen.

  • Regelmäßiger Besuch der Sauna regt die Durchblutung und den Kreislauf an.

  • Wechselbäder nach Kneipp: Dabei werden die Beine fünf bis zehn Minuten in warmes und anschließend für 15 Sekunden in kaltes Wasser getaucht und der Vorgang zwei- bis dreimal wiederholt.

  • Ingwertee und scharfe Gewürze, die Capsaicin enthalten fördern die Durchblutung. Dazu zählen zum Beispiel Chili, roter Pfeffer und Paprika.

  • Bewegung und Sport sorgen für eine größere Muskelmasse, wodurch langfristig mehr Wärme freigesetzt wird.

  • Besser mit dem Rauchen aufhören, denn Nikotin in Zigaretten verengt auf Dauer die Gefäße.

  • Alkohol hingegen erweitert die Gefäße, wodurch kurzfristig ein wärmendes Gefühl entsteht. Letztlich gibt der Körper jedoch die Wärme über die Haut an die Umgebung ab, die Körpertemperatur sinkt.

  • Gymnastikübungen kurbeln die Durchblutung an und wärmen kalte Füße: Einfach mit den Zehen wippen oder die Füße kreisen lassen.

  • Eine Wärmflasche an den Füßen sorgt schnell für mehr Wärme.

  • Auch eine Fußmassage mit wärmendem Sesamöl und Fußbäder mit Meersalz oder ätherischen Ölen lindern die Beschwerden.

  • Kalte Füße in flauschige, dicke Wollsocken stecken. Auch im Bett können wärmende Socken beim Einschlafen helfen.

  • Um gut gewärmt durch den Winter zu kommen, am besten generell auf warme, atmungsaktive und nicht zu enge Kleidung achten.

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